08. Juni 2022
Ein Tag als Bildhauer und Glaskünstler
Am 29.04.22 fand unsere Kunstexkursion mit den Klassen 5S und 5G1 nach Naumburg statt.
Bei schönstem Sonnenschein liefen wir durch die Altstadt zum Naumburger Dom, dessen imposante Türme uns schon von weitem staunen ließen. Am Domplatz angekommen, wurden wir herzlich von zwei jungen Frauen in mittelalterlichen Kostümen begrüßt, die uns zunächst auf eine Führung durch den Dom begleiteten. Unser Rundgang führte uns durch den Innenhof in die Krypta und zum Westchor, in dem die Klassen die fünf gotischen Glasfenster sowie die „schönste Frau des Mittelalters“, Stifterfigur Uta, bestaunen konnten. Die Schülerinnen und Schüler hinterließen bei den Guides einen bleibenden Eindruck, da sie ihre Fragen zu den Gewölbearten, den verschiedenen Kapitellen und den Glasmalereien, aufgrund ihres Wissens zur Romanik und Gotik, souverän beantworten konnten. Nach einem kurzen Spaziergang durch den „Garten des Naumburger Meisters“, erreichten wir den Höhepunkt unseres Ausfluges ins Mittelalter, die KinderDomBauhütte. Während sich die Klasse 5G1 gemeinsam mit Frau Weise auf die Spuren der Bildhauer begab, wurden die Klasse 5S sowie Frau Sadykova und Frau Berger in die Kunstfertigkeit der Glashandwerker eingeführt.
Ganz in der Tradition der Dombaumeister wurden die Schüler zunächst mit einem mittelalterlichen Gewand ausgestattet und nahmen in den Werkstätten Platz.
Die Klasse 5S nahm am Projekt „Himmlisches Licht“ teil und gestaltete einen Kettenanhänger aus Glas, in Anlehnung an die leuchtenden Fenster des Westchores. Zunächst setzten sich die Kinder mit dem Zusammenspiel aus Licht, Farbe und Geometrie auseinander und lernten die Handhabung der Werkzeuge kennen. Mit Schutzbrillen und Handschuhen ausgestattet, begannen die Schüler voller Eifer das Schneiden, Brechen und Schleifen des Glases. Geduldig und mit viel Fingerspitzengefühl umrandete die Klasse ihre Glasscheiben mit Kupferklebeband und voller Stolz wurden die kreierten Ketten umgehängt.
Frau Weise und die Klasse 5G1 beschäftigten sich im Projekt „Botanik aus Stein“ mit den mittelalterlichen Blattornamenten der Kapitelle, welche ihre Inspiration in den Pflanzen der Saale-Unstrut-Region finden. Eiche, Wein und Ahorn bildeten die Vorlage für die Arbeit an Glasbetonsteinen. Nachdem die Schüler ihre Skizzen angefertigt hatten, meißelten sie zunächst mit viel Kraft die groben Umrisse in den Stein. Anschließend raspelten und feilten sie die Steine mit viel Ausdauer, bis die feinen Strukturen des Blattreliefs zu erkennen waren. Kleidung und Haare mit Staub bedeckt, präsentierten die Schüler stolz ihre eindrucksvollen Meisterwerke.
Die harte Arbeit der Dombaumeister wurde mit einem Eis belohnt und alle Schüler waren sich einig, dass dies nicht die letzte Kunstexkursion gewesen sein sollte.